Es ist schon eine komische Sache mit dem älter werden. Alle um einen rum werden nicht nur älter, sondern altern zunehmend. Nur man selbst nicht, man selbst fühlt sich noch jung und überhaupt sieht man doch noch ganz jugendlich aus...

Wo ist nur das straffe Bindegewebe geblieben? Und wieso wachsen eigentlich die Haare am Rücken wie verrückt?

Das Badezimmerregal füllt sich mit Gesichtscremes, AugenGels, straffenden Lotionen, Face-Scrubs, Badeölen, Masken für die abgespannte Haut. Eine Vielzahl von Düften, aber auch Gelenk- und Rheumagels, komplettieren das Badezimmer-Angebot.

Wo ist nur die gute Einheits-Nivea für Alles geblieben...  

Da trifft man auf der Straße "alte" Bekannte (der Ausdruck alleine schon...) und denkt bei sich: "Mensch, der M. ist auch ganz schön alt geworden". Dabei kommt einem nicht einmal in den Sinn, dass M. sich dasselbe gerade von einem selbst gedacht hat.

Ist diese subjektive Wahrnehmung schon ein Zeichen für Altersdemenz?

Man ist in einer nunmehr jahrelangen, zugegebenermaßen glücklichen, Beziehung, und in den Vordergrund dieser Beziehung rücken immer häufiger Zukunftsfragen und gemeinsame Vorsorge. Die Frage "Was essen wir heute Abend?" wird zur alltäglichen Disziplin, ebenso wie der Einkauf dafür. Vorbei ist der schnelle Snack im Vorbeigehen, 10 Bier anstatt einer richtigen Mahlzeit. Vorbei das Leben in den nächsten Tag und der Kick, den man durch  kurzlebige Bekanntschaften erhielt.

Wann wurde eigentlich aus dem "Ich" ein dauerhaftes "Wir"?

Gemeinsame Essen und DVD-Abende mit engen Freunden verdrängen plötzlich die durchgefeierten Nächte mit einer Vielzahl von Bekannten. Gespräche über einen kürzlich gesehenen Film, ein gutes Buch oder den letzten Städtetrip ersetzten die Stories über die letzte AfterHour, den aktuellen Flirt bzw. bereits in Vergessenheit geratenen ONS oder die Erzählungen aus dem letzten Miami-Urlaub.

Wann habe ich eigentlich aufghört "Länderpunkte" zu zählen? Und was koche ich eigentlich das nächste Mal für die Freunde?

In Diskotheken ist man plötzlich einer der "Senioren" oder erhält keinen Zutritt, weil es eine "U30"-Party ist. Reiferen Semestern will man nicht zusehen, wie sie ihre alten Körper auf der Tanzfläche massakrieren.

Komisch, ich fand "ältere" Männer immer attraktiv...

Die Verantwortung im Job steigt ständig. In der Firma ist man nicht mehr der Jungspund, dem man Leichtsinn verzeiht und der sich die Nächte um die Ohren schlägt, sondern einer der Älteren, der Verantwortung übernimmt und zeitig ins Bett geht, damit er genug Schlaf bekommt, um sich den täglich Aufgaben stellen zu können.

Die Kollegen und Kolleginnen könnten vom Alter her die eigenen Kinder sein ...

Neffen und Nichten sind teilweise erwachsen, die Geschwister altern mit einem, die Eltern sind inzwischen in Rente und man selbst macht sich plötzlich Gedanken darüber, ob die Rente für einen selbst Mal reichen wird.

Merke: Termin für Vorsorgeplan beim Versicherungsmakler ausmachen.

Wehwechen, Zahnprobleme, Kreuzschmerzen, Gewichtsprobleme werden zum Alltag. An dem einen Tag ist der Rücken verspannt, dann macht der Ischias Beschwerden und das Knie-Gelenk quietscht Mal wieder.  Ist nur einen Frage der Zeit, bis die Hüfte und die Bandscheiben Probleme machen...

Und die Oma habe ich nie richtig ernst genommen, wenn Sie über Schmerzen klagte... Entschuldige, Oma!

Immer häufiger ist man mit Schicksalsschlägen um sich herum konfrontiert; geliebte Menschen oder deren Angehörige und Freunde werden, so hat man das Gefühl, immer öfter und/oder schwerer krank oder sterben.

Das Alter bringt leider auch zunehmend Krankheit und Tod in das eigene Leben...

Ich gebe zu, das ist Alles ein wenig überspitzt dargestellt und mag sehr negativ klingen, aber so ist es eben, das Leben.

Nein, ich bin kein Pessimist und trauere nicht den "guten, alten Zeiten" nach. Das Leben und die Sicht der Dinge haben sich einfach verändert und das ist auch gut so.

Ich geniesse nach wie vor mein Leben, wahrscheinlich sogar deutlich intensiver als früher.

Ich liebe meinen Mann und die Beziehung die wir führen, ich liebe meine Familie, ich liebe meine Freunde und geniesse die Abendessen in vertrautem Kreise. Ich habe noch das ein oder andere Regal übrig für weitere Cremes, die Haare am Rücken kann ich rasieren, den Bart färben, gesünder Leben hilft, gesund zu bleiben, Sport, den Körper in Schuss zu halten.

Und so wie ich gerne 20 oder 30 war, so werde ich auch dem Zenith meines Lebnens etwas abgewinnen können.

Ja, ich kann und will ab und an auch noch Feiern. Nicht mehr so oft und nicht mehr so exzessiv, aber mit genauso viel Spaß und Energie, und am liebsten mit den Menschen  die mich während der letzten, teilweise steinigen, teilweise traumhaften, 40 Jahre begleiteten.

Alle, die mit mir durch "Dick und Dünn" gingen, die meine Launen ertrugen, meinen Lebensstil akzeptierten, mir eine Schulter zum Heulen oder ein Bier anboten, wenn es mir nicht gut ging, die Nächte mit mir zum Tag machten und Sonnentage mit mir am See oder im Biergarten verbrachten, die mit mir erwachsen wurden, mit mir Kind bleiben und die mit mir allmählich alt werden, die einen Lebensabschnitt mit mir verbrachten und die es schafften, irgendwann einen Platz in meinem Herzen zu ergattern, mit  diesen Menschen möchte ich feiern.

Feiert mit mir am 05. Juni unter dem Motto Summer of 69 meinen Geburtstag , vor Allem aber das Leben.

Vorab bringt diese Seite mit mir zum Leben, gebt Eure Musikwünsche ab und schickt mir Fotomaterial, das ich in die Bildergalerie einstellen darf, von Euch: Altes, Neues, Lustiges. Augen erhalten auf Wunsch einen schwarzen Balken... 

Jetzt aber erst einmal viel Spaß auf der Homepage. Und schaut öfters Mal wieder vorbei, es kommen noch Infos und Bilder dazu.

Euer

Frank